Kinder HNO

Ein besonderes Anliegen sind mir unsere kleinen Patienten. Durch meine ehemalige Tätigkeit im St. Anna Kinderspital, auf die ich besonders gerne zurückblicke, ist der Bereich der Kinder-HNO noch heute einer meiner Behandlungschwerpunkte.
Ich berate Sie gerne, ob eine Operation notwendig ist. Wenn das der Fall ist, erhalten Sie eine Überweisung, mit der Sie einen Besprechungstermin in der HNO Ambulanz in einem öffentlichen Krankenhaus vereinbaren können. Falls Sie für Ihr Kind eine stationäre Zusatzversicherung (Privatversicherung) abgeschlossen haben, oder eine Aufzahlung für Sie in Frage kommt, kann ich auch selbst Operationen in der Privatklinik Goldenes Kreuz, Privatklinik Döbling oder im Rudolfinerhaus anbieten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immer wiederkehrende eitrige Mandelentzündungen (Tonsillitis, Angina) machen manchmal eine komplette Mandelentfernung (Mandeloperation, Tonsillektomie) erforderlich. Nach der OP braucht das Kind 5-10 Tage Schmerzmittel und sollte vom Kindergarten oder Schule zu Hause bleiben können, 2 Wochen müssen eine Turnbefreiung und Sportverbot eingehalten werden. Durch operative Routine und gewebeschonende OP-Techniken lassen sich hier aber sowohl das Ausmaß der postoperativen Schmerzen als auch das Nachblutungsrisiko minimieren.

Nahezu jedes Kind macht spätestens ab dem Kindergarten ein Vielzahl an Infekten durch. Die meisten Infekte betreffen den HNO-Bereich. Meist ist es zum Glück nur ein harmloser Schnupfen oder Husten, kurzes Fieber, und nach etwa einer Woche ist alles wieder überstanden.

Wenn das Kind aber ständig verschnupft ist oder wiederkehrende Mittelohrentzündungen dazukommen, kann eine vergrößerte Nasen-Rachenmandel (auch Adenoide Vegetationen, “3. Mandel” oder “Polypen” genannt) dahinter stecken. Die Nasenatmung ist dann auch im infektfreien Zustand behindert, und Eltern bemerken daß ihr Kind fast ständig über den Mund atmet und in der Nacht schnarcht. Belüftungsstörung des Mittelohrs und Flüssigkeit hinter dem Trommelfell (Paukenerguss bzw. Seromucotympanum) sind eine weitere häufige Folge und können über Monate oder länger unbemerkt bestehen. Die dadurch ausgelöste Hörminderung fällt dann oft erst auf, wenn sich die Sprachentwicklung schon verlangsamt hat. Nach einer erfolgreichen Operation (“Polypenoperation” mit Absaugen des Paukenergusses) – welche in der Regel ohne vorherige Blutabnahme und tagesklinisch (=ohne Übernachtung im Krankenhaus) angeboten werden kann – normalisiert sich das Hören wieder und die Kinder können dann in der Regel wieder rasch in der Sprachentwicklung aufholen. Die Entscheidung ob ein Paukenröhrchen (Paukendrainage) sinnvoll ist, wird individuell getroffen.

Auch ein langanhaltender Husten wird übrigens immer wieder als chronische Bronchitis gedeutet, obwohl hier nur ständig Schleim von der Rachenmandel in der hinteren Nase nach unten rinnt und das Kind deswegen vermehrt husten muss.

 Eine Korrektur von abstehenden Ohren (“Ohranlegeplastik“, “Otoplastik”, auch Tassenohr-Korrekturen) wird unter bestimmten Vorraussetzungen im Kindesalter von ihrer Krankenkasse übernommen. Schon minimalinvasive und knorpelschonende Techniken reichen meist für eine deutliche kosmetische Verbesserung aus und vermeiden ein späteres Verspottetwerden und Hänseleien im Schulalter. Oft wird dieser Eingriff daher noch im Vorschulalter durchgeführt.

Sorgen bereiten können auch vergrößerte Mandeln, die manchmal so groß werden können, dass sie sich in der Mitte berühren (“Kissing Tonsills”). Im Schlaf kommt es zu nächtlichen Atempausen / Atem-Aussetzern (“kindliches obstruktives Schlafapnoesyndrom = OSAS”) und kann auch beim Essen Probleme verursachen. Hier führt eine minimal-invasive Mandel-Verkleinerung (Tonsillotomie in Kindernarkose) meist in Kombination mit der Polypenentfernung oft schlagartig zur anhaltenden Besserung.

Gelegentlich muss bei einem Kind zur Diagnosefindung ein Hals-Lymphknoten entfernt und unter dem Mikroskop und weiteren Verfahren näher untersucht werden. Lymphknoten am Hals sind für diese Diagnose besonders geeignet, meist reicht schon ein 15mm bis max. 30mm langer Hautschnitt aus, der nach Lymphknotenentfernung mit einer kosmetischen Nahttechnik wieder verschlossen wird.

Als Spezialist für Hörstörungen bei Kindern und Erwachsenen war ich schon im Studium und später auch als Oberarzt an der Universitätsklinik St. Pölten jahrelang in Spezialambulanzen für Hörstörungen und Hörabklärungen zuständig. Sowohl die Diagnosefindung als auch die Entscheidung ob und welche Form einer Hörgeräteversorung sinnvoll ist erfordert insbesonders bei Kindern viel Geduld, Erfahrung und fundiertes Wissen. Ein einfaches Hörscreening (Messung von OAE´s – otoakustische Emissionen) kann hier glücklicherweise oft schon die Entwarnung geben und gleich vor Ort in meiner Ordination durchgeführt werden. Eventuelle zusätzlich erforderliche Untersuchungen (Hirnstammaudiometrie = “BERA”, Verhaltens- und Spielaudiometrie, usw) können bei auffälligen Ergebnissen oder wenn Zweifel bestehen mit einer HNO-Facharzt-Überweisung in einem pädaudiologischen Zentrum im Krankenhausdurchgeführt werden.

Eine Zusammenarbeit mit speziell geschulten Kinder-Hörgeräteakustikern ermöglicht auch im Falle einer notwenigen Hörgeräteversorgung eine bestmögliche Förderung Ihres Kindes. Nicht immer fühlen sich Eltern und Betroffene in den hochspezialisierten aber mitunter unter Zeitdruck arbeitenden Spezialambulanzen ausreichend aufgeklärt, und es bleiben manchmal Fragen, Zweifel, Sorgen und Verunsicherung. Nach über 15 Jahren wissenschaftlicher und klinischer Erfahrung mit hochgradiger Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit bei Kindern und Erwachsenen sowie zahlreichen selbständig durchgeführten erfolgreichen hörverbessernden Operationen und Cochlea Implantationen kann ich Ihnen eine fundierte Beratung oder auch Zweitmeinung für Ihren persönlichen Entscheidungsprozess anbieten.

Im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung, zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat, wird vor allem darauf geachtet, ob Ihr Kind hörend ist oder es etwaige Auffälligkeiten gibt.

Reste aus der Embronalentwicklung im Mutterbauch können zu Halszysten oder Halsfisteln werden und eine Operation erfordern. Auch Hautanhängsel vor dem Ohr, Speichelzysten im Mund oder das Lösen eines verkürzten Zungenbändchens zählen zu den häufigen kleinen Eingriffen.